Einsamkeit

Das ABC der*des Joey J

Corona-Aufarbeitung aus queerer Perspektive

Queer und Querdenker? Das geht – wenn auch mit Verlusten: Ausschluss aus der Community, verdammt & verbannt. Die Folge: „Einsamkeit (an/mit Corona)“.

Queer & einsam während der Pandemie

Einsam – queerer „Querdenker“

Einzeln, allein, verbannt. Weil ich Haltung bezogen hatte: gegen eine unkritische Akzeptanz aller Corona-Maßnahmen. Das wiederum ließ meine Community & „Familie“, die lesbische, queere Gemeinschaft, Haltung gegen mich beziehen: Ich war nun eine*r der „Bösen“, nicht mehr erwünscht, wurde beschimpft, verfolgt, gekündigt, bedroht.

Joey Juschka

„Einsamkeit (an/mit Corona)“

E-Book, 2,99 €, ASIN: ‎B0F1YPWVQ3
Taschenbuch, 5,99 €, ISBN: ‎979-8314701393

Erhältlich auf Amazon

Ich beschloss, nun nochmals Haltung zu beziehen, genau dazu, mit diesem Text. Über den Umgang miteinander. Den Umgang mit mir; wie es war, aufgrund meiner Meinung aus der Community verbannt zu werden, die bis dato Familie für mich gewesen war.

Haltung gegen Haltung gegen Haltung – was ist „Haltung“ überhaupt? Ich denke: Missstände benennen, auch wenn man damit der eigenen Familie, seiner Community arg auf den Schlips tritt.

5 Jahre nach Corona

Die ersten Meldungen von der neuen Seuche, die uns alle umbringen würde, gab es 2020. Jetzt sind 5 Jahre vergangen; und ungefähr in der Mitte schrieb ich diesen Text. Er kam so mittelgut an, wurde mehrmals abgelehnt zur Veröffentlichung einerseits, sprach Menschen aus dem Herzen, andererseits.

„Genau so war’s auch bei mir!“, hörte ich oft.

Fehlende Aufarbeitung

Jetzt höre ich meist: „Ach, stimmt, so war das damals.“

Schon halb vergessen, diese Zeit. Es gibt ja auch kaum wirkliche Aufarbeitung, obwohl vieles, das damals bereits bekannt war, als sogenannte„Verschwörungstheorie“, nun offiziell Fakt ist.

Fehler zugeben ist hart, besonders wenn dadurch Menschen zu Schaden kamen. Und das taten sie – „Einsamkeit“ berichtet nur einen Aspekt davon.

Bruch in der Gesellschaft

Diesen Text schrieb ich im Sommer 2023, als Corona in Deutschland offiziell „vorbei“ war. Mittlerweile bin ich mit einer der Personen im Buch wieder befreundet und freue mich sehr darüber. Mit einer zweiten hab ich zumindest mal eine E-Mail hin- und hergeschrieben. Es gab also wieder Kontakt, aber an mehr hatte ich kein Interesse. Bei den anderen: noch nicht mal Kontakt, und ich mag auch nicht. Sie auch nicht, offenbar.

Freundschaften zerstört

Hatte ich mir meine Freunde so falsch gewählt? Das fragen sich echt viele Menschen, die ich kenne, denen ähnliches widerfuhr. Aber dem war wohl nicht so. Denn der Bruch ging durch alle Konstrukte, Partner, Familien, Freundinnen, Kolleg*innen, Bekannte, Verwandte. Und ist, so wie in meinem Fall, nur selten besprochen, gekittet, geklärt, befriedigt, überhaupt mal verbalisiert worden. Die Hälfte, zwei Drittel, vier Fünftel der Menschen einst im Leben sind und bleiben weg.

Abweichen vom Narrativ

Dieser Text, „Einsamkeit (an/mit Corona)“, hatte ursprünglich einen anderen Titel, „Fünf Mal exemplarische Einsamkeit“. Aber das F meiner alphabetischen Reihe „Das ABC der*des Joey J“ ist schon belegt, und wichtiger noch: Das Wort „Corona“ sollte unbedingt in den Titel, um eindeutig zu machen, worum es geht. Nicht um irgendeine Einsamkeit, sondern um diese spezielle: die Einsamkeit der Abweichler vom Narrativ. Die „Blinddärme der Gesellschaft“; die, die zum Winterende 2021/22 entweder „geimpft, genesen oder gestorben“ hätten sein sollen (eine ganz besondere Form von 3G) – es aber nicht sind, sondern immer noch leben, und ihre Version der Geschichte zu erzählen haben. Ihre Version; nur ihre.

Blinddarm der Gesellschaft

Als ich die Geschichte 2023 schrieb und bei einer Anthologie einreichte, kam die Antwort, sie sei zu einseitig. Ich solle doch ergänzen um die „andere“ Seite, d. h. auch darstellen, wie sich die Nicht-Blinddärme fühlten – es hätte schließlich gute Gründe gegeben, auszugrenzen, auszuschließen, anzugreifen, all das; die andere Seite hätte auch gelitten, wäre gestorben, Corona sei schlimm, all das fehle komplett im Text und müsste noch rein. Ich schrieb nicht um, denn genau diese Forderung fand ich schon die ganze Corona-Zeit über nicht gerecht: Meine Stimme würde nur gehört werden, wenn ich der „anderen Seite“ auch ganz viel Raum einräumte. Aber den hatte sie ja schon, überall in den Medien hörte man sie. Und immer, wenn ich meine Stimme erhob, kam als Argument, die andere Seite sei wichtiger, weil … Und man dürfe nicht, da … Überhaupt nichts sagen, eigentlich. Die andere Seite war die einzig akzeptable Stimme.

Veröffentlichung von kritischen Texten

Auch eine zweite Anthologie lehnte die Veröffentlichung ab (ohne Begründung, aber meist kommen Absagen ohne Begründung). Und dann verstrich Zeit, und dann startete ich mein ABC – und hatte mit dieser Buchreihe nun den perfekten Ort für diesen Corona-Text, wo mir niemand sagte, ich solle aber dies noch und das noch und überhaupt, sonst gar nicht. Und hier ist sie nun, die „Einsamkeit“, Fünf Mal exemplarisch, an/ mit Corona.

„Einsamkeit (an/mit Corona)“

In diesem Text treten auf:

 

  • die echt gute Freundin
  • die Lieblingsbutch
  • der*die Lieblingstanzpartner*in
  • die*der langjährige Bekannte aus queeren Hausbesetzerzeiten, in zwei Varianten
  • der lesbische Bühnenstar

Sie treten in loser Reihenfolge auf, und exemplarisch. Oder eher: Sie treten ab. Weg aus meinem Leben, wohl dauerhaft.

 

Fünf Lesben, trans Menschen, Queers, aus meiner Community. Noch mehr als fünf waren es eigentlich; daher „exemplarisch“. Fünf Mal so viel? Wie viele Freund*innen, Bekannte kann man haben? Fünfzig Menschen? Fünfhundert? Mehr? Wie ist es, gleich eine ganze Community zu verlieren?

 

(Und eine neue zu gewinnen.)

… Weiterlesen?

Hier geht’s zum Buch: „Einsamkeit (an/mit Corona)“

Queerer Querdenker

Joey Juschka

„Einsamkeit (an/mit Corona)“

E-Book, 2,99 €, ASIN: ‎B0F1YPWVQ3
Taschenbuch, 5,99 €, ISBN: ‎979-8314701393

Erhältlich auf Amazon

 

#allesdichtmachen

Was nichts mit dem Buch zu tun hat, aber doch sehr mit dieser Zeit: #allesdichtmachen

Als ich mich als Autor*in immer wieder dabei erwischte, wie ich maßnahmenkritische Wörter in die Tastatur tippte, war es Zeit für ein Video:

Zurück zum Buch, die „Einsamkeit (an/mit Corona)“. Es erschien im März 2025, als zweiter Teil einer Reihe:

Das ABC der*des Joey J

Viele kürzere Texte sind bei mir über die Jahre hinweg in diversen Ablagen gelandet:

  • Texte, die in keins meiner Bücher passten;
  • Texte, die an sich ein Buch ergeben;
  • Texte, die ich speziell auf eine Ausschreibung hin schrieb, die dann aber nicht genommen wurden, es aber doch wert sind, gelesen zu werden, und das nicht nur von mir.

Mal Biographie, mal Fiktion, Essay, Fundstücke, Entwurf … ein Kaleidoskop der Literatur, des Lebens.

Von A bis Z, wobei ich nicht strikt mit A anfange und mit Z ende, denn so ist mein Leben nicht. Mein Leben ist Sprünge, Brüche, auch Widersprüche – und das „ABC der*des Joey J“ entsprechend mit.

Hier findest du weitere Bücher der Reihe:

„Das ABC der*des Joey J“ auf Amazon KDP

Joey von A bis Z

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